La Lady Strada

Die Lady stellt sich vor…

Mein MB100d  (Kutter genannt auch wegen ihres Motors) im LaStrada-Ausbau und Ich sind seit Mai diesen Jahres in einer leidenschaftlichen Beziehung ;p

Da einige Kollegen teils schon seit Jahren mehr oder weniger ausgebaute Bullies besitzen und ich auf der Wache oft an Sonntagen bei Reparaturen und kleinen Umbauten dabei war, wuchs auch meine Neugier mit der Zeit. Aber der Camper-Markt ist ein verrückter Einer! Die Klassiker, vor Allem aus der VW-Reihe waren in gutem Zustand sehr rar und wenn dann eh weit jenseits meines Budgets; die Neueren hatten oft Probleme, es gab hier und da günstige Transits, Nuggets oder die französischen Pendants…aber die hatten oft massive Mängel an tragenden Teilen.

Nach monatelanger Suche bei gängigen Verkaufsseiten und Apps bin ich letztendlich eines Morgens bei ebayKleinanzeigen fündig geworden. Angebot gesehen, geöffnet und beim ersten Bild schon direkt gedacht Hallöchen… :p Auf dem Schirm hatte ich Mercedes bis dahin außer der Sprinter-Reihe nicht, deswegen musste ich erstmal schauen mit was ich es da zu tun habe. Viele Informationen findet man zu dieser speziellen Variante des MB100 im Netz leider nicht, deswegen musste ich ein wenig länger stöbern…heraus kam Folgendes:

Der MB100d von Mercedes wurde von 1988 bis 1995 im nordspanischen Vitoria produziert, nachdem in den 70ern aus MEVOSA (Mercedes Benz y Volkswagen S.A.) durch den Austritt VWs offiziell 1981 Mercedes Benz España wurde. Die Lady ist folglich gerade fast Daheim 😉 Die Zahl hinter dem MB steht im Übrigen scheinbar für die Nutzlast, in diesem Fall 1Tonne.

Die Umwandlung in ein Wohnmobil übernahm während der Produktionszeit dann die hessische Firma La Strada mit Sitz in Echzell. Es gab 2Varianten, den Siena L – mit größerem Toilettenraum, Casettentoilette und Kompressorkühlschrank – und das Modell Torino mit serienmäßigem ABS und Servolenkung. Dementsprechend ist mein Baby der Torino-Reihe zuzuordnen.

Beide Modelle zusammengefasst wurden 480 Fahrzeuge umgebaut, was die Anzahl an Geschwistern relativ übersichtlich macht. Man kann also durchaus sagen, dass die Lady einen gewissen Seltenheitswert aufweist 😀

Das Inserat kam aus Witten, in der Nähe von Dortmund. Direkt angerufen, aber ernüchternde Auskunft: Ein Pärchen aus Hamburg hatte bereits am Wochenende einen Termin vereinbart und hörte sich schon sehr sicher an. Werner, der Vorbesitzer machte allerdings einen sehr sympathischen Eindruck und nach einem kleinen Schwätzchen versprach er, sofort Bescheid zu sagen falls sich etwas ändert…ein Fünkchen Hoffnung blieb also und loderte tatsächlich am folgenden Tag wieder auf, als Werner anrief und mitteilte, dass die Frau des Gespanns keinen Bock auf ein Bett hatte, das man jedes Mal erst umklappen müsste. Trotz mehrerer Leute in der Wartschlange vor mir entschied er sich jedoch auf Grund unseres netten Gesprächs mir den Vorzug zu lassen 🙂 also am Wochenende meinen guten Freund und Karrosseriebaumeister Ciggi inclusive seiner Dame eingepackt und hin da. Auf Werner´s Hof war es dann Liebe auf den ersten Blick, und als Ciggi nach eingehender Inspektion des Unterbaus nur mit Daumen hoch und grinsend den Kopf unter dem Kutter hervorzog war die Sache eigentlich schon geritzt…der Rest ist Geschichte…

Ein Ölwechsel stand an, ein paar unwesentliche Roststellen wurden provisorisch behandelt, der Unterbodenschutz minimal nachgebessert und Hohlräume versiegelt. Zudem ein paar Teile am Motor erneuert/ausgetauscht und die Lady war quasi bereit für ihr kommendes Abenteuer. In dem Zusammenhang nochmal dickes Küsschen an Cerhun und die Familie Papadopoulos 😀

Ein kleines Video folgt demnächst vielleicht mal…

 

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