Mediterraner Einlauf

Von der Costa Brava führte es mich diese Woche über die Costa del Sol bis runter zum Atlantik, an dem die Costa de la Luz sich wieder gen Norden erstreckt…

Am Montag ging es von Valencia aus weiter Richtung Süden. Im Gepäck hatte ich Jona, der ursprünglich bis nach Marokko trampen wollte. Ich geh aber mal schwer davon aus, dass er in Spanien oder Portugal versackt 🙂 Ich hatte Benidorm angepeilt, meine Stellplatz-App (meistens „park4night“) hatte da einen gut aussehenden Vorschlag. Dort angekommen sah die Sache allerdings nicht mehr so prall aus, volle Stadt, vor Allem Pubs und Casinos und gefühlt kolonisiert von der Queen herself. Also wieder raus aus Benidorm und ein paar Kilometer in La Vila Joiosa Halt gemacht…der Plan war erst frei zu stehen aber für Jona´s Zelt gab es irgendwie nicht so richtig Platz, deswegen sind wir später doch noch auf den Campingplatz direkt um die Ecke und haben uns einen Platz geteilt. Morgens kam Matthias um die Ecke, Belgier mit Gitarre unterm Arm. Kleines Wachwerd-Konzert gegeben, Kaffee getrunken und ne Runde von Matthias unterhalten lassen. Gut rumgekommen der Typ…und definitiv verrückt! Hat in Südfrankreich länger bei einem alten Weinbauern gearbeitet, der neben seinem Weinfeld im Wald hinter dem Haus nochmal die doppelte Fläche mit einer anderen, weit verbreiteten Nutzpflanze bestellte. Schien mal so nen richtig grünen Daumen zu haben ;p

Da ich ohnehin von da aus einen kleinen Abstecher ins Landesinnere machen wollte und die beiden sich prächtig verstanden, übergab ich Jona in Matthias´s Obhut und bin am Dienstag dann weiter nach Murcia. Hatten mir im Laufe der Jahre öfter mal Leute von erzählt und ich dachte ich guck mir das mal an. War am frühen Nachmittag dann da, in der City geparkt und 1-2Stunden durch die Stadt gelaufen. Nett, aber auch nichts besonderes…also zurück zum Auto und gerade runter wieder dem Meer entgegen. Über Google Maps hatte ich mir eine Bucht links von Cartagena ausgesucht, La Azohía. Auf dem Weg hatte ich kurz drüber nachgedacht ein paar Kilometer zu sparen und Isla Plana anzusteuern, aber als ich eh über eine abgefahrene, kurvige Landstraße genau zwischen den beiden Dörfern rauskam, wurde es doch La Azohía. Hab es nicht bereut, die Sackgasse führte in eine wunderschöne Bucht mit einem kleinen Städtchen und einem riesigen, aber sehr schiefen Schotterplatz auf dem verstreut schon einige Camper standen. In der Frontlinie relativ freistehend geparkt und ab ins Meer, einen Steinwurf entfernt vom Platz 🙂 Es gefiel mir dann so gut, dass ich glatt bis Freitag geblieben bin…viel geschwommen, am zweiten Tag von Harry und seiner Frau bespaßt worden – Vollblutcamper aus dem Schwarzwald – und Tag 3 mit Wolle aus Kölle ein paar Bierchen am Strand getrunken und gequatscht. Er hat mir dann zum Abschied einen seiner Neopren-Bierdosenkühler vermacht, danke an der Stelle nochmal 😀

La Azohía

Freitag ging es zeitig los, es war Road-Tag. Wolfgang hatte mir einen Hafen etwa auf der Hälfte der Strecke empfohlen, nach ein paar Nächten freistehend konnte ich mal wieder eine Service-Station gebrauchen. Ich konnte in der Marina gratis entsorgen, Wasser auffüllen und nach einem Cana&Tapa in der Hafenkneipe mit WLAN ging es weiter bis nach Nerja. Auch von Nerja hatte ich bisher nur Gutes gehört, also worth a visit. Die Stadt war schön, aber auch ziemlich voll, ich glaube es war Feria-Wochenende. Ich musste ein paar Runden drehen um festzustellen dass alle meine Plätze entweder gesperrt oder geschlossen waren…und nach einer Runde unten über die Promenade ist es wieder passiert… O.o

Nur eine Straße im Einbahnstraßen-Dschungel führte wieder zurück, steil nach oben! Diesmal mit knapp unter der Hälfte im Tank, aber auch das war wohl entweder zu wenig oder es spielt ab einer gewissen Steigung auch einfach keine Rolle mehr. Hartes Hämmern und wenige Augenblicke später war die Gruppe englischer Touristen und alles Andere im Umkreis von mehreren Metern in dichten, weißen Rauch eingehüllt. Als das Husten um mich herum wieder verstummte hatte ich es gottseidank wieder irgendwie bis zur nächsten Kuppe geschafft. Peinlich berührt und langsam angepisst vom Kreisen in der Stadt musste Plan B her: raus aus dem Zentrum und auf den ein paar Kilometer entfernten Campingplatz. Cortijo San Miguel stand auf dem Holzschild und der komplette Platz war voll mit Avokadobäumen, echt nette Atmosphäre hier! Abends hab ich mich ein paar Stunden durch die Stadt treiben lassen und Samstag ging es mit Zwischenstop in Estepona durch bis nach Tarifa…hier werde ich den Winter größtenteils verbringen.

Wer mich kennt, weiß dass Tarifa und Ich eine lange und intensive Vergangenheit haben 🙂 viele Stränge in meinem Leben sind hier entstanden oder laufen hier zusammen und die verbrachte Zeit sowie der Ort selbst haben mich stark geprägt würde ich sagen…

Punta Paloma

Ich nehme für die nächsten Monate bei einem guten und langjährigen Freund das Gästezimmer in Beschlag. Er erwähnte im Vorfeld gewisse Bedenken vor der gemeinsamen Zeit, denen ich natürlich gerecht werden wollte. So ging es Samstag am späten Abend mit den Vans ins Dorf runter, die Betten am Strand geparkt und eintauchen ins Nachtleben. Tarifa weiß jetzt jedenfalls bescheid, dass ich wieder da bin und der Sonntag bestand lediglich aus einer Runde Stand Up Paddling auf dem Atlantik nach dem Aufwachen…life is good! :D

 

to be continued…

 

 

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